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Die Geschichte des Künstlerhauses

Das Künstlerhaus wurde auf dem Gelände des ehemaligen Weinbergs Unger im damals noch selbständigen Dresdner Villenvorort Loschwitz erbaut und im Frühjahr 1898 nach reichlich einjähriger Bauzeit fertiggestellt. Konzipiert, entworfen und ausgeführt wurde es von dem Dresdner Architekten Martin Pietzsch (1866–1961). Sechzehn Ateliers und Arbeitsräume sowie zwölf Wohnungen bieten seitdem bildenden Künstlern verschiedener Ausrichtung – Malern, Bildhauern, Graphikern – Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten. Nach zuvor gelungenen ersten Atelierbauten wagte Pietzsch sich an das Objekt, was nach der Fertigstellung kontrovers beurteilt wurde.

Mit dem Künstlerhaus entstand ein künstlerischer Mittelpunkt am Loschwitzer Elbhang. Um die Jahrhundertwende herrschte Mangel an bezahlbaren Ateliers in Dresden. Martin Pietzsch hatte auch den einflussreichen Kunsthistoriker Woldemar von Seidlitz, vortragender Rat für die Generaldirektion der Dresdner Kunstsammlungen, um Unterstützung gebeten. Dieser unterstützte das Projekt

Durch einen Brand wurde das Künstlerhaus 1904 stark beschädigt.

Beim Wiederaufbau (1904–1906) entstand das Gebäude in seiner heutigen Form.

1900 wurde neben dem Künstlerhaus das ebenfalls von Pietzsch konzipierte sogenannte „Kleine Künstlerhaus“ fertiggestellt, in dem der Erbauer Pietzsch arbeitete und mit seiner Familie lebte. Hier wurde die Grundstruktur eines alten Weinberghauses umbaut, was eine zum Teil recht originelle Raumgestaltung zur Folge hatte. Die große Atelierwohnung wird ebenfalls nach wie vor von Künstlern bewohnt.

Nachdem das Künstlerhaus Kaiserzeit, Weimarer Republik und Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt überstanden hatte, blieb es zu DDR-Zeiten noch bis 1972 in Familienbesitz.

Die Künstler im Künstlerhaus Der Enkel des Erbauers, Wolfram Steude, erhielt keinen Sanierungskredit. Es folgte eine Sanierung durch die Stadt Dresden, bei der die Grundsubstanz gesichert wurde. Nach der Rückgabe des Künstlerhauses an die Familie 1992 wurde es umfassend saniert. Seitdem wird das Wohn- und Atelierkünstlerhaus rein privat seiner ursprünglichen Bestimmung entsprechend von den Erben des Erbauers weitergeführt: bis heute ist das Haus in konsequenter Konstanz von einer Mischung aus freischaffenden und lehrenden bildenden Künstlern, hauptsächlich Malern und einigen Bildhauern, bewohnt.